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Deutsches Staatstheater Temeswar

Abschied von George Petre (1956 – 2010)

16. Januar 2011

Abschied von George Petre
(1956 – 2010)

Am Morgen des 11. November 2010 ist der Bühnen- und Kostümbildner
GEORGE PETRE
im Alter von 54 Jahren, in Temeswar verstorben.

George Petre wurde am 26. Januar 1956 in Corneşti (Kreis Dâmboviţa) geboren und absolvierte 1980 die Akademie für Bildende Künste "Nicolae Grigorescu" aus Bukarest, Abteilung Bühnenausstattung, Jahrgang Prof. Mihai Tofan.

Von 1980 bis 1984 war er Ausstattungsassistent am Nationaltheater Temeswar, seit 1987 Ausstattungsassistent, dann Bühnen- und Kostümbildner am Deutschen Staatstheater Temeswar.

Er entwarf die Bühnenausstattung zu knapp 100 Inszenierungen, sowohl am Deutschen Staatstheater Temeswar als auch an den anderen Temeswarer Bühnen. Am DSTT zeichnete er für Bühne und Kostüme zu legendären Produktionen des Hauses, so wie z.B. "Nachtasyl" von Maxim Gorki, "Kabale und Liebe" von Friedrich Schiller, "Die Möwe" von A. P. Tschechow, "Und immer wieder Medea..", von Göncz Arpád, "Tanja-Tanja", von Olja Muchina, "Bérenger", nach Eugène Ionesco und Heinrich Sutermeister, "Floß der Medusa", von Marin Sorescu u. a.

George Petre hatte die besondere Gabe, den Bühnenraum als Teil des dramatischen Geschehens zu definieren und somit den Inszenierungen eine starke, höchst wirksame Bildhaftigkeit zu gewähren. Seit 1978 war er auf zahlreichen Ausstellungen für Bühnenausstattung vertreten, so in Kronstadt, Craiova, Bukarest, Prag, Temeswar. Malerei- und Grafikwerke von ihm befinden sich in Sammlungen aus Rumänien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Griechenland, Kanada und den USA.

Für die Bühnenausstattung der Inszenierung "Glückliche Tage" von Samuel Beckett, (Spielleitung Bernd von Bömches), wurde er 1999 mit dem Preis für die beste Bühnenausstattung beim Internationalen Festival der Studio-Theater in Großwardein ausgezeichnet. 2008 erhielt er den Kulturpreis Pro Cultura des Temescher Kreisrates, für seine besonderen Verdienste um das Banater Kulturleben. Inszenierungen, an denen er gewirkt hatte, waren auf zahlreichen Gast- und Festspielen in Rumänien, Ungarn, Deutschland und Frankreich zu sehen.

Auch in den letzten Jahren ist sein Name eng mit der Temeswarer deutschen Staatsbühne verbunden: er zeichnet für erfgolreiche Inszenierungen, die großteils über Jahre den DSTT-Spielplan beherrschen: "Die kahle Sängerin", von Eugène Ionesco (Spielleitung: Alexandru Dabija), "Das Urteil" von Barry Collins (Spielleitung: Alexander Hausvater), "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" von Edward Albee, (Spielleitung: Michael Bleiziffer). Noch vor wenigen Monaten feierte er seine letzte Premiere, mit "Fette Männer im Rock" von Nicky Silver (Spielleitung: Simona Vintilă).

Das Ensemble des Deutschen Staatstheaters Temeswar trauert um einen Künstler, welcher in den letzten knapp drei Jahrzehnten das Banater Bühnengeschehen wie wenige andere geprägt hat und spricht den Hinterbliebenen seine aufrichtige Anteilnahme aus.

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